Im Einsatz für die Aktion Weihnachten: Berenike Birth und Svenja Bleyer lassen bei der Nacht der Lieder ihre Finger sprechen. Foto: Leif Piechowski

Wir haben doppelten Grund zur Freude. Erstens ist Weihnachten. Zweitens zieht die Aktion Weihnachten eine äußerst erfreuliche Bilanz: Die hohe Spendensumme zeigt uns, dass Mitmenschlichkeit bei unseren Lesern sehr groß geschrieben wird.

Wir haben doppelten Grund zur Freude. Erstens ist Weihnachten. Zweitens zieht die Aktion Weihnachten eine äußerst erfreuliche Bilanz: Die hohe Spendensumme zeigt uns, dass Mitmenschlichkeit bei unseren Lesern sehr groß geschrieben wird.

Stuttgart - Vier Wochen im Advent haben wir die Lebenssituation vieler Menschen beleuchtet. Wir haben sie in ihrer Wohnung besucht oder waren mit ihnen in einer Beratungsstelle. Wir haben ihren Erzählungen gelauscht, an vielen Stellen nachfragen müssen und oftmals Vergangenes aufgewühlt. Daraus sind 19 Geschichten geworden, die täglich in unserem Lokalteil veröffentlicht worden sind.

An diesen Schicksalen wurde deutlich, dass das Sozialsystem längst nicht so engmaschig ist wie landläufig angenommen. Viele Menschen fallen durchs Netz, weil der Tod eines Angehörigen sie aus der Bahn wirft. Weil sie, plötzlich allein für ein Kind verantwortlich, an den täglichen Aufgaben scheitern. Weil sie psychisch belastet sind durch ihre Familienverhältnisse und deshalb dem Druck nicht standhalten können, der im Beruf auf sie zukommt. Weil sie Schulden gemacht haben in dem Glauben, dass ihr Job krisensicher ist und ihre Leistungsfähigkeit unverändert hoch bleibt.

Für all diese Nöte haben unsere Leserinnen und Leser großes Verständnis gezeigt, ja, mehr noch: Sie haben mit ihren Spenden tatkräftig geholfen, vielen Familien doch noch ein frohes Weihnachtsfest zu bescheren. 310.322,56 Euro sind zusammengekommen bei der diesjährigen Weihnachtsaktion unserer Zeitung – eine Summe, mit der wir viel bewirken konnten.

Wer kann, hilft aber auch mit Sachspenden. Zahlreiche Wintersachen, Spielzeug oder Haushaltsgeräte sind uns angeboten worden. In einigen wenigen Fällen konnten wir direkt zwischen den Spendern und den Empfängern vermitteln. So auch bei dem Abiturienten, der dringend einen Laptop brauchte. Ein Stuttgarter Familienvater und Geschäftsmann hatte auf einer Geschäftsreise im Flugzeug davon gelesen und unserer Zeitung umgehend einen Besuch abgestattet. Unterm Arm hatte er einen neuen Laptop. „Meinen Namen will ich nicht in der Zeitung haben, es ist mir einfach ein großes Bedürfnis, dem Jungen zu helfen“, sagte er bescheiden. Drei weitere Leser hatten übrigens ähnliche Angebote gemacht.

Hilfe braucht Vorbilder

Die Firma Osterburg-Matratzen aus Benningen hat Matratzen für den arbeitslosen vierfachen Vater gespendet, eine Beutelsbacher Bürgerin vermittelte Kinderbücher und Kinderkleider an die Caritas-Beratungsstelle in Bad Cannstatt, von der viele Familien betreut werden. Claudia Sack und ihr Mann von der Firma Thorausch Optik in Degerloch haben einem Klienten eine neue Brille spendiert und angepasst. Ihnen allen sprechen wir unseren großen Dank aus.

Hilfe braucht Vorbilder. So geht die Sparda-Bank seit Jahren mit gutem Beispiel voran und überlässt uns vertrauensvoll ein Startkapital von 25.000 Euro. Die Volksbank Stuttgart und die Daimler-Niederlassung Stuttgart folgen mit 7500 Euro, das Haus Breuninger, die EnBW und die Baden-Württembergische Bank mit je 5000 Euro, die Firma Bosch mit 3000 Euro, Toto-Lotto mit 2500 Euro, die Porsche AG mit 2000 Euro, die Firma Stihl mit 1000 Euro. Die Baugenossenschaft Feuerbach-Weilimdorf hat ihren Installateursbetrieb darum gebeten, statt der üblichen Weihnachtspräsente eine Spende an die Aktion Weihnachten zu machen – der Installateur Wolf&Mögle ist dem gern nachgekommen.

Mit musikalischem Können haben Eberhard Krieg, Peter Lamparter, Jochen Veser und Jochen Lamparter 700 Euro eingespielt: Die Männer machen Jazz zu viert und hatten bei ihrem traditionellen Advents-Jazzfrühschoppen am 8. Dezember in der Weinstube Heeb in Heslach die Spenden bei ihren Zuschauern eingesammelt. Auf vielfältige Weise hat sich also im Lauf der vergangenen Adventswochen unser Spendenkonto gut gefüllt. Nun darf gefeiert werden.