BHZ-Werkstatt-Mitarbeiter Chris Sabet (li. ) und Hafez Aminiporsafa mit den Heiligen Drei Königen Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Holz-Männle aus der BHZ-Kreativwerkstatt sind eine eigene Marke geworden. In diesem Jahr gibt es zugunsten von BHZ und Aktion Weihnachten die Heiligen Drei Könige zu kaufen. An deren Herstellung sind erstaunlich viele Menschen beteiligt.

Stuttgart - Selten so viele Könige auf einem Haufen gesehen! Dicht an dicht liegen sie in Kartons, alle aus demselben (Obstkisten-)Holz geschnitzt und doch jeder von ihnen ein Unikat.

Und es werden immer mehr. Seit einigen Wochen stellen die Mitarbeiter um Werkstattleiter Jürgen Krist und Jakob Engel in der Kreativwerkstatt der Behinderteneinrichtung BHZ in Feuerbach Holz-Männle mit Krone her – passend zum Weihnachtsfest und zur Aktion Weihnachten unserer Zeitung, die seit einigen Jahren mit der wahrscheinlich buntesten Werkstatt Stuttgarts zusammenarbeitet, um gemeinsam etwas Gutes zu bewirken.

Angefangen hatte es mit Nikoläusen und Weihnachtsmännern, dann kamen die Engel und im vergangenen Jahr Krippen mit Maria und Josef und dem Jesuskind. Jetzt sind die Heiligen Drei Könige dran, von denen einige die (abnehmbare) Zahl 50 um den Hals tragen – ein freundlicher Hinweis auf unser Jubiläum: die 50. Aktion Weihnachten.

Acht bis zehn Mitarbeiter sind an den Arbeitsschritten beteiligt

Die ursprünglich von Jürgen Krist entwickelten Holz-Männle des BHZ sind längst zu einer Marke geworden. Und ihre Vielfalt ist erstaunlich. Ob Rockmusiker oder Fußballer-Engel oder eben Könige – in der Kreativwerkstatt bleibt kein Wunsch offen. Das Prinzip ist immer dasselbe: alte Obstkisten werden zerlegt und die Holzecken verleimt. Zwei Ecken ergeben ein Männle. Ganz wichtig: der Kopf, der an der Werkbank herausgearbeitet wird. Dann folgt die individuelle Bemalung. Könige machen mehr Arbeit. „Die Krone erfordert große Präzision“, sagt Jürgen Krist. „Acht bis zehn Mitarbeiter sind an den einzelnen Arbeitsschritten beteiligt“, erklärt Jürgen Krist. „Jeder arbeitet in seinem eigenen Tempo.“

Die Idee zu den „Hosentaschen-Königen“ stammt übrigens von Claudia Ebert. Die Gemeindereferentin ist im Stadtdekanat für Seelsorge bei Menschen mit Behinderung zuständig. In ihrer Freizeit stellt sie ebenfalls Könige her – „Tonfiguren, die ganz alltägliche Menschen mit einer Krone auf dem Haupt zeigen“. Begonnen hat sie damit in einem Pflegeheim, in dem ihr Vater unterbracht war. Bei ihren Besuchen dort formte sie Tonfiguren mit Krone. Damit war eine Botschaft verbunden: „Durch die Demenz hindurch habe ich königliche Menschen geschaut.“ Noch bis zum 2. Januar sind ihre Ton-Könige und einige Holz-Könige aus dem BHZ in einer Ausstellung in der katholischen Kirche Christus König in der Fanny-Leicht-Straße 33 zu sehen.