Küstenhund tut Vierbeinern Gutes. Foto: Jacqueline Fritsch

Das Alte Feuerwehrhaus im Stuttgarter Süden stand ganz im Zeichen der Vierbeiner: Der Verein Küstenhund hat Leinen und Leckerlies an bedürftige Hundebesitzer verteilt.

S-Süd - Die Tür des Alten Feuerwehrhauses stand offen für alle Hundebesitzer, die dringend Hilfe benötigen. Der Verein Küstenhund verteilte dort kostenlos Leinen, Halsbänder und Leckerlies an Hunde von obdachlosen und hilfsbedürftigen Menschen.

Das Projekt heißt „Kalte Schnauze“; ursprünglich wollten die Vereinsmitglieder nämlich vor Weihnachten Decken und warme Getränke an Hunde und Hundebesitzer verteilen. Damals konnten sie jedoch keinen geeigneten Raum dafür finden. „Deshalb haben wir gesagt, wir machen es im neuen Jahr, wenn alles etwas ruhiger ist“, erklärte Lena Strohm von dem Verein Küstenhund.

20 Hunde ohne Leine

Auch für die Hundebesitzer war an dem Tag gesorgt: einige Spender haben Kaffee und Kuchen bereitgestellt. Die Ausstattung für die Hunde kam ebenfalls ausschließlich aus Spenden zusammen. „Wir sind wirklich froh, dass so viele Leute da sind“, sagte Lena Strohm, „vorhin waren mal kurz 20 Hunde auf einmal hier und haben alle zusammen gespielt.“ Die meisten Tiere sind ohne Leine durch den Saal im Feuerwehrhaus gelaufen. Rocka war eine der wenigen, die nicht ohne Leine herumtollen durfte. „Die Mädels vertragen sich nicht so gut. Ich würde sie schon gerne springen lassen“, sagte die Besitzerin Mandra Rudnik. Die Hündin habe sie als sieben Wochen alten Welpen aus dem Tierheim geholt. „Ich musste sie ein halbes Jahr lang aufpäppeln. Aber jetzt geht es ihr gut“, sagte Rudnik.

Rocka ist inzwischen fünf Jahre alt, mittelgroß und schwarz. „Ihr Bruder hat noch mehr Border Collie drin, der hat am Hals weißes Fell, weiße Pfoten und eine helle Schwanzspitze“, erzählte die Besitzerin. Sie lebt mit Rocka im Stadtbezirk Feuerbach. Am Sonntag hat sie sich und ihre Hündin mit einem neuen Spielzeugball und Leckerlies ausgestattet.

Aufklärungsarbeit auf dem Programm

Der Verein Küstenhund war im September vergangenen Jahres gegründet worden. Lena Strohm hatte bereits vorher in einem Tierschutzverein gearbeitet. „Ich wollte aber nicht mehr nur vermitteln“, erklärte sie ihre Motivation. Die Mitglieder von Küstenhund haben nun Kontakt zu Tierheimen in Spanien und helfen auch dort bei Projekten. Neben Vermittlungen stehen bei ihnen auch Kastrationsaktionen und Aufklärungsarbeit auf dem Programm.

Wenn sich wieder so viele Spender finden, würde Küstenhund gerne regelmäßig solche Aktionen anbieten, vielleicht auch in Kooperation mit anderen Tierschutzvereinen, zum Beispiel mit den Glückspelzen aus Filderstadt. „Mit denen wollen wir in Zukunft auch mal was zusammen organisieren“, sagte Strohm, „das würde die Spendenaufrufe wahrscheinlich einfacher machen, weil man zusammen eine größere Reichweite hat.“ Ein Mitglied der Glückspelze war bereits am Sonntag mit dabei. Kirsten Häusler, Hundephysiotherapeutin aus Degerloch, hat die nötigen Zutaten und Geräte für Waffeln mitgebracht. Der Kontakt für eine mögliche Zusammenarbeit ist also bereits da.

Im Vorfeld der Aktion „Kalte Schnauze“ hat der Verein Küstenhund Flyer an Notunterkünfte, die Caritas und an die Vesperkirche verteilt. Neben privaten Spendern haben auch Hundeläden Futterdosen an den Verein und die Aktion gegeben. Hunde wie Rocka freuen sich über das große Angebot und nehmen gerne ein neues Spielzeug und gefüllten Kaurollen mit.