Auf dem Karl-Benz-Platz sollen sich Jung und Alt treffen und austauschen können. Foto: Caroline Leibfritz

Mit besonderen Aktionen will das Untertürkheimer Jugendhaus Café Ratz den Bahnhofsbereich zum Treffpunkt für Jung und Alt aufwerten und Konflikten vorbeugen.

Untertürkheim - In Untertürkheims Bahnhofsviertel tut sich wieder was. In den nächsten Monaten wollen Jugendliche den Karl-Benz-Platz und den Bahnhofsbereich mit bunten Aktionen beleben und zumindest temporär zu Orten der Begegnung machen. So sollen Konflikte vermieden und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Dazu hat Silvia Rehm, die Leiterin des Jugendhauses Café Ratz, das die Initiative angestoßen hat, dem Bezirksbeirat nun ein Konzept mit dem Titel „Kommunales Konfliktmanagement an U-Bahnhaltestellen“ vorgelegt.

Als erste Aktion haben Mitglieder der Projektgruppe Jugendrat Obere Neckarvororte den Karl-Benz-Platz bereits Ende April mit bunten Strickwaren verschönert. In den nächsten Monaten sind noch viele weitere Aktionen für Jung und Alt geplant.

Spiele, Picknicks und Theater

So soll es Spielenachmittage mit Brett- und Gesellschaftsspielen auf dem Karl-Benz-Platz, Angebote in den Mittagspausen, Flashmobs sowie Picknicks geben. In Zusammenarbeit mit einem Graffitikünstler sollen weitere Flächen im Bahnhofsbereich gestaltet werden. In Kooperation mit den Theater-AGs der Untertürkheimer Schulen wollen die Verantwortlichen der Projektgruppe Jugendrat und des Jugendhauses eine Arbeitsgemeinschaft gründen. Diese soll ein Stück einüben, das das Verhältnis von Jugendlichen und älteren Erwachsenen an öffentlichen Plätzen und im Nahverkehr beleuchtet. Eine Theateraufführung im Café Ratz soll sich mit randalierenden Jugendlichen befassen.

Im Rahmen des „Midnight Shopping“ des Industrie-, Handels- und Gewerbevereins am 3. Juli soll an verschiedenen Stationen rund um den Bahnhof eine „Game Night“ mit bunten Spieleangeboten stattfinden. Für den 26. September ist ein Aktionstag auf dem Karl-Benz-Platz geplant. Dabei werden Mitmachspiele und Kunstaktionen angeboten, auch ein Soccer Court soll aufgebaut werden. Eine weitere Idee ist, Jugendliche Videos zur Situation an Haltestellen drehen zu lassen. Inhalte der Filme sollen gespielte Szenen, Passantenbefragungen und Interviews sein.

Ziel ist, Konflikten vorzubeugen

„Der Bahnhof und der Karl-Benz-Platz sind die meistfrequentierten Haltebereiche in Untertürkheim. Dort kommt es oft zu starken Verschmutzungen, einem hohen Geräuschpegel, Konflikten durch Provokationen oder Sachbeschädigungen“, erklärt die Jugendhausleiterin Silvia Rehm. „Mit unseren Aktionen wollen wir den Karl-Benz-Platz als Treffpunkt und Aufenthaltsort aufwerten und Konflikten vorbeugen.“ Ziel sei auch, so Rehm, das Sicherheitsempfinden von Fahrgästen und Passanten in diesem Bereich zu stärken, zwischenmenschliche Begegnungen zu ermöglichen und einen Dialog der Generationen zu initiieren.

Das Projekt soll bis Dezember 2015 laufen. Als Kooperationspartner konnte Silvia Rehm – neben der Projektgruppe Jugendrat Obere Neckarvororte – die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), die Untertürkheimer Schulen, den Arbeitskreis Kinder, Jugend und Familie Untertürkheim, den Kulturhausverein sowie Bürgerinitiativen gewinnen. Auch die Bezirksvorsteherin und der Bezirksbeirat haben ihre Unterstützung zugesagt. Finanziert wird das Projekt mit 7500 Euro von der SSB.