Aschraf Ghani (rechts) wurde in Afghanistan zum Präsidenten erklärt. Foto: EPA

Der ehemalige Finanzminister Aschraf Ghani ist in Afghanistan zum künftigen Präsidenten des Landes erklärt worden. Der Kontrahent Abullah Abdullah soll eine Art MInisterpräsident werden.

Der ehemalige Finanzminister Aschraf Ghani ist in Afghanistan zum künftigen Präsidenten des Landes erklärt worden. Der Kontrahent Abullah Abdullah soll eine Art MInisterpräsident werden.

Kabul - Die Wahlkommission in Afghanistan hat den ehemaligen Finanzminister Aschraf Ghani zum künftigen Präsidenten des Landes erklärt. Sein Kontrahent bei der Stichwahl vom Juni, Ex-Außenminister Abdullah Abdullah, wird eine Art Ministerpräsident in einer Einheitsregierung. Der Chef der Wahlkommission, Jusuf Nuristani, machte am Sonntag in Kabul keine Angaben zum Wahlergebnis. Er vermied ebenfalls, einen Wahlsieger zu erklären. Nuristani folgte damit Forderungen von Abdullah, der die Wahl offenkundig verloren hat.

Nach monatelangem Streit hatten sich Ghani und Abdullah am Sonntag auf eine gemeinsame Einheitsregierung geeinigt. Das Abkommen sieht vor, dass für den Zweitplatzierten bei der Wahl der Posten eines bislang nicht vorgesehenen Ministerpräsidenten geschaffen wird. Außerdem werden hochrangige Ämter in Regierung, Verwaltung und Justiz zwischen den Lagern der beiden Kandidaten aufgeteilt. Nach amerikanischem Vorbild ist in Afghanistan der Präsident laut Verfassung zugleich Staats- und Regierungschef.