Die Entdeckung der bisherigen Saison beim VfB Stuttgart: Neuzugang Santiago Ascacibar Foto: Baumann

Wer ist der beste der elf Neuzugänge des VfB Stuttgart? Weltmeister Zieler, Gift-Gaucho Ascacibar oder Bayern-Star Badstuber? Unsere Umfrage bringt ein eindeutiges Ergebnis.

Stuttgart - Mit Blick auf das triste Novemberwetter wäre so eine Reise nach Südamerika vielleicht gar nicht mal so schlecht gewesen. Nach Argentinien, in die Heimat, zu den Landsleuten. Doch Santiago Ascacibar ist während dieser Länderspielpause nicht in der Heimat, sondern bereitet sich mit dem VfB Stuttgart auf das nächste Heimspiel vor – am 17. November (20.30 Uhr) ist Borussia Dortmund in der Mercedes-Benz-Arena zu Gast. Die Partie ist ausverkauft. Weil die Fans auf ein packendes Spiel und vielleicht sogar einen Heimsieg gegen den Favoriten hoffen – und weil sie Santiago Ascacibar sehen wollen.

Dieser Eindruck jedenfalls drängt sich auf, wenn man auf eine Online-Umfrage unser Zeitung schaut. Mehr als 4000 Unser (Stand Samstag, 18 Uhr) haben bisher mitgemacht und die Frage beantwortet: Wer ist der beste Neuzugang des VfB Stuttgart? Elf Spieler hat der Club im Sommer nach Bad Cannstatt gelockt. Und in den Augen der Anhänger ist der teuerste auch klar derjenige, der das Spiel des VfB bisher am meisten bereichert hat. Mit 46 Prozent liegt er Stand Samstag (18 Uhr) eindeutig vor Chadrac Akolo (23 Prozent), Ron-Robert Zieler (13) und Holger Badstuber (8).

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Die Investition hat sich bislang gelohnt

Acht Millionen Euro, so hieß es im August, sei Santiago Ascacibar teuer. Wenige Wochen später relativierte Michael Reschke diese Summe, als der Sportvorstand in einem Interview mit unserer Zeitung erklärte: „Die Summe, die Sie nennen, mag stimmen. Aber nicht die Währung. Wir haben das Angebot in Dollar rausgeschickt.“ So oder so hat sich die Ausgabe für den Argentinier und dessen Fünfjahresvertrag bisher ausgezahlt.

Schon nach dem ersten Auftritt des Argentiniers in der Startelf war Reschke jedenfalls begeistert: „Das hat richtig Spaß gemacht. Der ist wie eine Nähmaschine über den Platz. Er hatte unglaublich viele Ballgewinne, ein ganz sauberes Passspiel nach vorne.“ Das war am 16. September nach dem Heimsieg des VfB gegen den VfL Wolfsburg (1:0). Es folgten sechs weitere Auftritte über 90 Minuten (fünfmal in der Liga, einmal im Pokal), insgesamt kommt der 20-jährige Ascacibar nun auf neun Einsätze für den Bundesliga-Aufsteiger – und es gibt Menschen, die mögen sich den Mittelfeldspieler gar nicht mehr wegdenken aus der Stammelf des VfB. Vor allem, seit Kapitän Christian Gentner fehlt. Mussten sie vorübergehend aber.

Fünf Gelbe Karten

Denn zur bisherigen Deutschland-Geschichte von Santiago Ascacibar gehören auch: fünf Gelbe Karten in acht Ligaspielen – und somit die Sperre am vergangenen Samstag für das Auswärtsspiel in Hamburg. „Das technische Niveau in der Bundesliga ist enorm hoch“, sagt der Argentinier, „so wird das Spiel sehr schnell.“ Das eine oder andere Mal kam er dann eben zu spät. Krumm nimmt ihm das keiner in Stuttgart – wo sie vielmehr froh sind, dass in einer Mannschaft, die mitunter als zu brav gilt, auch einer den Gegner das Fürchten lehrt. Schon direkt nach Ascacibars Verpflichtung war sich Michael Reschke daher sicher: „Er wird uns schon in dieser Saison entscheidend helfen können.“ Eine gewisse „Schmerzunempfindlichkeit“ attestiert er seinem Defensivstrategen zudem.

Das 1:3 in Hamburg konnte der 1,68 Meter kleine Gaucho also nicht verhindern, gegen den BVB will er wieder Löcher stopfen, Zweikämpfe führen, das Spiel ankurbeln – und sich auf lange Sicht auch für die A-Nationalmannschaft bewerben. Den Schritt nach Europa sah er dafür als Voraussetzung. Dass der VfB Sprungbrett sein kann, hat ganz aktuell Emiliano Insua vorgemacht.

Der Linksverteidiger wurde nach jahrelanger Pause wieder für die Selección berufen.