Birgit Scholz beendet im August ihr zweieinhalbjähriges Vikariat in Vaihingen. Von September an ist sie Pfarrerin im Alb-Donau-Kreis. Foto: Rebecca Stahlberg

Das Vikariat von Birgit Scholz in der evangelischen Kirchengemeinde Vaihingen endet. Am Sonntag, 26. Juli, gibt es einen Abschiedsgottesdienst in der Stadtkirche. Die 28-Jährige wird Pfarrerin im Alb-Donau-Kreis.

Vaihingen - Ein Gottesdienst zum Abschied, drei zur Begrüßung: Die Vikarin Birgit Scholz verlässt im August die evangelische Kirchengemeinde Vaihingen. Am Sonntag, 26. Juli, wird sie verabschiedet. „Zum 1. September werde ich als Pfarrerin in den Alb-Donau-Kreis entsandt“, erzählt die 28-Jährige. Dort wird sie als geschäftsführende Pfarrerin gleich drei Gemeinden betreuen: Weidenstetten, Neenstetten und Holzkirch-Breitingen. Daher gibt es dort auch drei Begrüßungsgottesdienste.

Birgit Scholz ist in Lauingen geboren und in Brenz, einem Ortsteil von Sontheim an der Brenz aufgewachsen. Mit 16 Jahren ging sie auf ein Internat mit musisch-diakonischem Profil. „Weil ich ursprünglich Musik studieren wollte“, erzählt sie. Ihre Erziehung sei zwar christlich gewesen, aber erst im Religionsunterricht der Oberstufe habe sie richtiges Interesse entwickelt. „Im Grunde genommen trägt Søren Schwesig die Schuld“, sagt sie scherzhaft. Der Stuttgarter Stadtdekan sei nämlich damals ihr Religionslehrer gewesen. „Er hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, Pfarrerin zu werden“, erinnert sie sich. In vielen Gesprächen mit ihm über das Theologiestudium habe sie sich letztlich für diesen Weg entschieden.

Kommunikation und Miteinander im Beruf des Pfarrers

Das Studium führte Scholz von Neuendettelsau in Mittelfranken, über Montpellier in Südfrankreich bis nach Hamburg und schließlich nach Tübingen, wo sie ihr Examen ablegte. Am 1. April 2013 hat sie ihr Vikariat in Vaihingen begonnen – ohne vorher einen Bezug zu dem Stadtbezirk gehabt zu haben. „Ich habe Vaihingen kennen und schätzen gelernt“, sagt die 28-Jährige. Sie sei sehr freundlich empfangen worden und habe in dieser Gemeinde „viele tolle Begegnungen und viele gute Gespräche“ gehabt. Man habe es ihr leicht gemacht, schnell in der Gemeinde anzukommen, sagt sie. Besonders dankbar sei sie ihrem Ausbildungspfarrer Gottfried Askani und Sabine Theophil. Diese ist Lehrerin an der Österfeldschule und für ihre religionspädagogische Ausbildung verantwortlich gewesen. „Pfarrer Askani hat großes Vertrauen in mich gesetzt. Er hat mir vieles eröffnet, mich vieles ausprobieren lassen und mich immer unterstützt“, erzählt sie. Es sei ein offenes und gutes Miteinander gewesen.

Besonders gerne habe sie Gottesdienste gehalten, beim Drei-Uhr-Kaffee Bibelgesprächskreise gestaltet und mit den Konfirmanden gearbeitet. Vor allem die vielfältigen kirchenmusikalischen Möglichkeiten in Vaihingen haben der Pianistin große Freude bereitet. „Weil ich musikalisch bin, hat mir das sehr gelegen“, sagt sie. Scholz liebt den Beruf der Pfarrerin, weil sie darin ihre Interessen vereinbaren kann. „Ich bin gern mit Menschen zusammen und ich bin sehr kommunikativ. Das macht den Beruf des Pfarrers aus“, sagt sie.

Parallel hat ihr Ehemann Ronald ebenfalls sein Vikariat absolviert, in der Christuskirchengemeinde in Böblingen. Beide werden gemeinsam am 13. September in der Martinskirche im Nachbarbezirk Möhringen ordiniert. Ronald Scholz wird von September an in einem Nachbarort der neuen Stelle seiner Frau als Pfarrer eingesetzt: in Altheim (Alb). Das ist circa 20 Kilometer von Ulm entfernt, dort werden die beiden gemeinsam im Pfarrhaus leben. „Ich freue mich auf den Einstieg ins Berufsleben. Natürlich bin ich aber auch ein wenig traurig, Vaihingen zu verlassen.“

Termin
Der Abschiedsgottesdienst wird am Sonntag, 26. Juli, in der evangelischen Stadtkirche an der Pfarrhausstraße 14 gefeiert. Beginn ist um 10 Uhr. Birgit Scholz ist noch bis Mitte August als Vikarin in Vaihingen tätig.