So hat Anfang April 2008 alles angefangen: Der damalige Bezirksvorsteher Edgar Hemmerich hat seine Stellvertreterin Regine Theimer begrüßt. Foto: Judith A. Sägesser

Regine Theimer verlässt Birkach und Plieningen. Im Interview erzählt die stellvertretende Bezirksvorsteherin, was ihr im Gedächtnis bleiben wird. Zum Beispiel, wie stark sich die Plieninger mit Plieningen und die Birkacher mit Birkach identifizieren.

Birkach/Plieningen - Seit 2008 vertritt Regine Theimer als stellvertretende Bezirksvorsteherin mit die Belange des Bezirks. In dieser Zeit erlebte sie 2013 den Wechsel an der Spitze des Bezirks von Edgar Hemmerich zu Andrea Lindel. Nun wir sie selbst Vorsteherin in einem Ort. Voraussichtlich von Oktober an wird sie in Linsenhofen, einem Teilort von Frickenhausen, die Chefin sein. Plieningen und Birkach werde sie vermissen, sagt sie.

Frau Theimer, wie fühlt es sich an, nach sieben Jahren ihre Tätigkeit in Plieningen und Birkach zu beenden?
Meine Gefühle sind derzeit sehr gemischt. Da sind die Kollegen im Bezirksrathaus, mit denen ich über Jahre gut zusammengearbeitet und zu denen ich auch ein persönlich gutes Verhältnis entwickelt habe. Die werde ich sehr vermissen. Es fällt mir aber schwer, zu gehen nach all den Jahren. Die Plieninger und Birkacher sind mir ans Herz gewachsen. Auf der anderen Seite freue ich mich natürlich auf die neue Position. Sie wirft schon ihre Schatten voraus, und ich bin bereits mit dem Entwurf zu einer Abschiedsrede für meinen Vorgänger beschäftigt.
Was erwartet Sie in Linsenhofen?
Als Ortsvorsteherin werde ich ganz ähnliche Befugnisse haben wie eine Bezirksvorsteherin. Ich werde also abhängig sein von den Entscheidungen des Bürgermeisters, des Landratsamts und der Fachämter. Für die Aufgaben, die mich in Linsenhofen erwarten, fühle ich mich durch meine bisherige Tätigkeit in Plieningen und Birkach hervorragend vorbereitet. Ich habe ja Edgar Hemmerich während seiner Wahlkämpfe oft über Wochen vertreten und auch Sitzungen im Bezirksbeirat geleitet.
Welche Herausforderungen sind Ihnen aus der Zeit in Plieningen und Birkach besonders in Erinnerung geblieben?
Die Rede zur Feier anlässlich der Gründung des Asemwalds vor 40 Jahren war eine große Herausforderung für mich. Ansonsten bin ich froh, dass ich dazu beitragen konnte, den Fairtrade-Gedanken voranzubringen. Schließlich haben wir, als wir selbst Fairtrade-Bezirk geworden sind, auch einen Mosaikstein dazu geleistet, dass nun ganz Stuttgart Fairtrade-Town ist. Diese Erfahrungen nehme ich im Gepäck auf jeden Fall mit nach Linsenhofen, auch wenn ich erst mal nichts überstülpen möchte. Zunächst muss ich mich in Linsenhofen und die neuen Aufgaben ja erst einfinden.
Was bleibt Ihnen von Plieningen und Birkach besonders in Erinnerung?
Ich fand es immer wieder bezeichnend und beeindruckend, wie stark sich die Plieninger mit Plieningen und die Birkacher mit Birkach identifizieren. Sie wollen als solches wahrgenommen und von den Verantwortlichen in der Verwaltung auch angesprochen werden. Da haben sich die Plieninger und Birkacher mitten in der Großstadt ein ganz eigenes Selbstbewusstsein bewahrt, das ich immer liebenswert fand.