Beim Abischerz werden die Schüler zu Models und posieren gekonnt in der Menge. Foto: Käser

Kurz bevor sie die Schule mit dem Abschlusszeugnis in der Tasche verlassen, feiern die Zwölftklässler noch eine ausgelassene Party, bei der sich alles um Mode und Musik dreht.

Fellbach - Ganz schön mies – alle Schüler müssen sich am Dienstagvormittag mit einem Kurztest rumärgern. Nur gut, dass die Situation schnell entschärft wird. Die Abiturienten des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) stürmen die Klassenzimmer und läuten die Party ein. Abi-scherz ist angesagt. Wer noch nicht sicher ist, ob der Unterricht damit wirklich erst mal gelaufen ist, glaubt es spätestens in der Cafeteria. Die ist komplett eingenebelt und gleicht einer Discothek. „Für diesen Auftakt hatten wir die Lehrer mit im Boot. Alle Schüler sollten denken, sie werden geprüft. Und dann kommen wir und nehmen sie mit raus zum Feiern“, sagt Tim Janz.

Mitten im Schulhof ist ein Laufsteg aufgebaut

Der 18-jährige Abiturient war mitverantwortlich für die Planung des diesjährigen Abischerzes, genauso wie Noah Borse. „Abicrombie & Fitch – Models gehen, Elche bleiben“ lautet das Motto, das auf den T-Shirts der jungen Männer prangt. Und die Anspielung auf das Modelabel kommt nicht von ungefähr. Mitten im Schulhof haben die gut gelaunten Abiturienten eine Bühne mit Laufsteg aufgebaut. Ganz klar, dass da alle mal ran müssen. Während Musik aus den Boxen schallt, laufen Schüler und Lehrer mit Perücken, Militärjacken, Lederoutfits und anderen verrückten Kleiderkombinationen gekonnt über den Laufsteg – Drehungen und Extrarunden inklusive.

Kein geringerer als Alfred Stöckle muss bewerten, ob der Hüftschwung der Models sitzt und sie keck genug in die Menge lächeln, während sie spielerisch einen Schirm in der Hand halten. Das Fazit des Schuleiters fällt gut aus. „Die machen das ganz wunderbar. Da macht es Spaß in der Jury zu sitzen.“ Nicht nur die Idee des Abi-scherzes, sondern auch der generelle Umgang während den Feierlichkeiten gefällt Alfred Stöckle. „Niemand ist betrunken. Das ist lobenswert. Da zeigt sich, dass man auch Spaß haben kann ohne Alkohol.“ Trinken und Rauchen seien früher ein richtiges Problem gewesen, in den vergangenen Jahren habe es aber stark nachgelassen.

Auch den Programmpunkt Bubble Soccer haben die Abiturienten auf die Beine gestellt

Zum übermäßigen Trinken haben die Abiturienten des Jahrgangs 2017 auch gar keine Zeit. Sie haben gleich mehrere Programmpunkte auf die Beine gestellt. „Wir haben uns gedacht, die Schüler der unteren Stufen wollen vielleicht nicht nur zuschauen, sondern auch selbst was erleben“, sagt Tim Janz. Zum Beispiel beim Fußballspielen in großen durchsichtigen Blasen, die ein bisschen wie Wasserbälle aussehen. Der Ansturm auf das Bubble Soccer trotz der Hitze gibt den Organisatoren Recht.