Die Polizei konnte den Autofahrer stellen (Symbolbild). Foto: dpa

Der Polizei fällt ein ein Audi auf, der entgegen der Fahrtrichtung auf einer Verkehrsinsel steht. Als der Autofahrer die Polizisten sieht, beginnt eine filmreife Verfolgungsjagd.

Sindelfingen - Ein 38-jähriger Audi-Fahrer hat am Montagvormittag die Polizei auf Trab gehalten.

Gegen 11:15 Uhr begann laut Polizeibericht die Verfolgungsfahrt zwischen der Polizei und dem Audi-Fahrer. Der 38-Jährige fiel Beamten des Polizeireviers Böblingen auf, da er mit seinem Audi A3 entgegen der Fahrtrichtung auf einer Verkehrsinsel an der Einmündung Friedrich-Gerstlacher-Straße/Leibnitz-Straße in Böblingen stand. Als der Fahrer die Polizisten sah, fuhr er mit Vollgas an und flüchtete mit ausgestrecktem Mittelfinger in Richtung Sindelfingen.

Dabei überfuhr er in der Sindelfinger Mahdentalstraße mehrere rote Ampeln. Mit über 100 Stundenkilometern raste er schließlich auf die Autobahnanschlussstelle Sindelfingen-Ost zu. Kurz vor der Autobahnauffahrt versperrten Polizeibeamte der Verkehrspolizeidirektion Ludwigsburg mit ihrem Streifenwagen die Fahrbahn. Dem Raser gelang es jedoch die Absperrung zu umfahren und anschließend auf die A81 in Richtung Stuttgart aufzufahren. Am Autobahnkreuz Stuttgart wechselte er auf die A8 in Richtung München.

Polizei wollte sich mit Auto vor den Autofahrer setzen

Schließlich verließ er die Autobahn an der Anschlussstelle Möhringen/Leinfelden-Echterdingen. Während der Verfolgungsfahrt hatten die Beamten der Verkehrspolizeidirektion zwei Mal versucht, sich mit dem Streifenwagen vor den Audi zu setzten, beide Male wurden sie jedoch von dem 38-Jährigen abgedrängt, sodass ein Überholen nicht möglich war.

Nach dem Verlassen der Autobahn setzte der Fahrer seine Flucht über die B27 in Richtung Stuttgart fort. Erst in der Nähe des Fernsehturms gelang es Stuttgarter Polizisten, den Audi an der Kreuzung Mittlere Filderstraße/Kirchheimer Straße zu stoppen. Ohne weitere Gegenwehr wurde der psychisch auffällige Fahrer schließlich festgenommen und sein Führerschein beschlagnahmt.

38-Jähriger ging freiwillig in Psychiatrie

Durch seine Fahrmanöver und die deutlich überhöhte Geschwindigkeit gefährdete er außer den Polizeibeamten vermutlich auch noch mehrere unbeteiligte Fahrzeuge. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der 38-Jährige freiwillig in eine psychiatrische Klinik gebracht. Die Verkehrspolizeidirektion Ludwigsburg (Telefonnummer 0711/6869-0) sucht nun nach Personen, die den Vorfall beobachtet haben oder selbst von dem Audi-Fahrer gefährdet wurden.