Jörg Schmidt vom Kultusministerium will die Erinnerung an die Opfer der Shoah wach halten Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Vor 70 Jahren befreiten die Soldaten der Alliierten die Überlebenden der Konzentrations- und Vernichtungslager. Für den Bundesverband der Veteranen des Zweiten Weltkrieges und der Überlebenden der Gettos und Konzentrationslager war gemeinsam mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland dieses 70-Jahr-Jubiläum Anlass, dieser Opfer mit einem Mahnmal zu gedenken.

Stuttgart - Vor 70 Jahren befreiten die Soldaten der Alliierten die Überlebenden der Konzentrations- und Vernichtungslager wie Auschwitz, Dachau oder Bergen-Belsen. Die Nationalsozialisten und ihr Verbrecherregime waren endlich besiegt und Deutschland kapitulierte. Das Grauen war zu Ende, die Zahl der Opfer bleibt bis heute monströs und unvorstellbar: Sechs Millionen Juden, die ermordet wurden.

Und mindestens 200 000 von den 1,5 Millionen Juden, die in den Armeen der Alliierten, von der Roten Armee bis zu den Verbänden aus Australien, oder als Partisanen gegen die Faschisten kämpften und gefallen sind.

Für den Bundesverband der Veteranen des Zweiten Weltkrieges und der Überlebenden der Gettos und Konzentrationslager war gemeinsam mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland dieses 70-Jahr-Jubiläum daher Anlass, dieser Opfer mit einem Mahnmal zu gedenken.

Gäste aus Gesellschaft, Politik, Kirchen und Militär

Am Sonntag, den 26. April, wurde es auf dem jüdischen Friedhof Steinhaldenfeld eingeweiht, der Einladung der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW) folgten viele Gäste aus Gesellschaft, Politik, Kirchen und Militär, auch aus der US-Army, außerdem Vizekonsul Sergej Antonov vom Generalkonsulat der russischen Föderation.

„Zum ewigen Gedenken an die jüdischen Gefallenen und Opfer der Shoah 1933 – 1945“ mahnt die Inschrift auf der Stele aus schwarzem polierten Stein, den das steinerne Symbol einer Menora krönt. Ein Zeichen der Hoffnung und Zuversicht, denn „dieser siebenarmige Leuchter erhellte den Juden 40 Jahre lang den Weg durch die Wüste“, erinnerte IRGW-Vorstandssprecherin Barbara Traub.

"Ich bin glücklich, dass die jüdische Gemeinde in Stuttgart wächst"

Viele Sponsoren hätten dieses Mahnmal ermöglicht, für das bereits Spenden in Höhe von 20 000 Euro gesammelt werden konnten und dessen Stein der Steinmetz Heinz Blaschke kostenlos zur Verfügung gestellt hatte.

Bürgermeister Martin Schairer rief dazu auf, Gewalt, Terror, Intoleranz und Diskriminierung zu ächten. Er sei glücklich, dass in dieser Stadt die jüdische Gemeinde wachse und ein friedliches Miteinander verwirklicht sei, aber dazu müsse jeder seinen Beitrag leisten.

„Erinnern Sie sich an die Toten“, mahnte eindringlich Petro Feldman, Bundesvorsitzender der Veteranen, und forderte die Gäste auf, kleine Steine auf das Mahnmal zu legen wie es nach jüdischer Tradition auf den Gräbern üblich sei. „70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges war es Zeit, Steine zu sammeln.“