Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die Umrüstung für Modelle von Mercedes, Opel und den leichten VW-Nutzfahrzeugen freigegeben Foto: dpa

Nach den Manipulationen bei VW wurden auch bei anderen Autotypen auffällige Abgaswerte entdeckt. Die Hersteller sagten „freiwillig“ Umrüstungen zu. Nachdem sich lange nichts tat, ist nun der Weg frei.

Berlin - Als Konsequenz aus dem VW-Skandal können versprochene Abgas-Nachbesserungen bei europaweit einer halben Million Dieselautos mehrerer Hersteller anlaufen. Rund 150 000 davon sind in Deutschland zugelassen, wie das Bundesverkehrsministerium am Mittwoch mitteilte.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gab die Umrüstung für Modelle von Mercedes, Opel und den leichten VW-Nutzfahrzeugen frei. Hintergrund sind Nachmessungen im Zuge der Abgas-Affäre. Bei 22 Modellen ergaben sich dabei Zweifel, ob ein Abschalten der Abgasreinigung bei niedrigeren Temperaturen mit dem Schutz von Motorbauteilen zu begründen ist. Die betroffenen deutschen Hersteller sagten für 630 000 Fahrzeuge Nachbesserungen zu.

Angelaufen war dieser „freiwillige“ Rückruf im September

Die Autobauer mussten dem KBA Umrüstungskonzepte vorlegen, mit denen der Ausstoß von Stickoxid (NOx) verringert wird. Angelaufen war dieser „freiwillige“ Rückruf im September mit dem Geländewagen Macan von Porsche. Laut dem Ministerium wurden Freigaben für mehrere Mercedes-Modelle erteilt: die 1,5-Liter-Motoren von A-Klasse, B-Klasse, CLA-Klasse und GLA-Klasse sowie 2,1-Liter-Motoren der V-Klasse. Bei Opel wurde die Umrüstung für den Insignia (2,0 Liter) freigegeben, bei VW für den Amarok und Crafter (beide 2,0 Liter).

Dobrindt sagte, mit der freiwilligen Serviceaktion würden mehr als 500 000 Fahrzeuge in Europa umweltfreundlich umgerüstet. Der Minister hatte den Rückruf im April 2016 angekündigt. Unabhängig davon läuft ein verpflichtender Rückruf für 2,4 Millionen Autos von Volkswagen, aus denen eine verbotene Manipulations-Software entfernt werden muss.

Hierfür seien „bis auf wenige Tausend Fahrzeuge“ alle Freigaben für die Umrüstung erteilt worden, erklärte das Ministerium. Dobrindt soll am Donnerstag im Untersuchungsausschuss des Bundestags zum Abgas-Skandal als Zeuge befragt werden.