Im wasser lassen sich die Temperaturen gut aushalten Foto: Peter Petsch

Die Region Stuttgart schwitzt – und am Wochenende noch viel mehr. Mit 34 Grad naht am Samstag der bisher heißeste Tag des Jahres. Freibäder und Eisdielen bieten Linderung.

Stuttgart - Die Region Stuttgart schwitzt – und am Wochenende noch viel mehr. Mit 34 Grad naht am Samstag der bisher heißeste Tag des Jahres. Freibäder und Eisdielen bieten Linderung.

Glühende Sonne: Aymen heißt das Hoch, das am Wochenende für Hitze verantwortlich ist. „Am Freitag zeigt das Thermometer maximal 32 Grad, am Samstag steigen die Temperaturen auf 34 Grad. Das Wetter ist sonnig, bei wenigen Wolken“, sagt Christian Kronfeldner vom Deutschen Wetterdienst am Stuttgarter Flughafen. Am Sonntag, so der Experte, bleibe es am Vormittag voraussichtlich wohl noch trocken. Danach zögen von Frankreich her Gewitterfronten auf. Kronfeldner: „Es wird dann schwül, und die Temperaturen sinken auf 30 Grad. Man muss mit starken Niederschlägen und mit Platzregen rechnen. Vereinzelt ist Hagel möglich. Der Wind ist bis auf örtliche Sturmböen aber kein Thema.“

Kühlendes Wasser: Für das heiße Wochenende sind die Bäder der Landeshauptstadt für den Gästeansturm gerüstet. „Wir haben genügend Personal, Helfer des Deutschen Roten Kreuzes sind an Ort und Stelle, und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft schickt Wachgänger. An solchen Tagen brauchen wir Hilfe“, sagt Karin Rudolph von den Bäderbetrieben Stuttgart. Insgesamt sei man mit der bisherigen Badesaison zufrieden. Rudolph: „Wir liegen bei der Saisonhalbzeit mit bisher 316 151 Gästen etwa neun Prozent über dem Vorjahresergebnis. Das Pfingstwochenende war sehr gut, danach war der Besuch bei durchwachsenem Wetter nicht mehr ganz so gut wie erhofft.“

Coole Meisterschwimmer: Ausgerechnet am bisher heißesten Wochenende des Jahres stehe das Inselbad am Samstag und Sonntag den Gästen nur eingeschränkt zur Verfügung: „Am 19. und am 20. Juli sind das Sport- und das Sprungbecken für die Württembergischen Schwimm-Meisterschaften gesperrt. Nur das Familienbecken und der FKK-Bereich sind für die Allgemeinheit geöffnet. Wer mehr Angebote sucht, kann ja auf andere Bäder ausweichen.“

Heißes vom Grill: Wer nach der Abkühlung im Bad seinen Grill anwerfen will, braucht sich um Nachschub an Grillgut nicht zu sorgen. Die regionalen Fleischwarenfabrikanten sind für die Nachfrage gerüstet. „Bei unserer wöchentlichen Planung berücksichtigen wir auch das Wetter“, sagt Janine Tepass von der Metzgerei Schneider aus Freiberg am Neckar. Für Dauerbrenner wie Grillschnecken und Rostbratwürste sei gesorgt. Und auch bei der Metzgerei Kübler in Waiblingen stelle man für ein heißes Grillwochenende extra ausreichend marinierten Schweinehals her, erklärt Simone Rühl. Die Metzgerei beliefere auch Feste in der Region. „Bei gutem Wetter kommen mehr Besucher“, sagt Rühl.

Prickelndes Eis: Für Esther Weeber vom Eis-Bistro Pinguin am Stuttgarter Eugensplatz bedeutet Hitze Nachschichten, denn die leer gegessenen Eisbehälter müssen wieder gefüllt werden. „Kurz vor den Ferien ein solches Wetter – das ist für uns die beste Zeit“, sagt sie. Allerdings veränderten die hochsommerlichen Temperaturen die Essgewohnheiten: „Tagsüber gehen die Leute ins Schwimmbad und kommen später zum Eisessen.“ Unter der Woche stünden dafür schon um 11 Uhr Schulklassen Schlange, denn kurz vor Schuljahresende erbarmten sich einige Lehrer und gingen mit den Klassen nach draußen.

Eiskalte Dusche: Allzu große Hitze bedeutet für Eisdielen in finanzieller Hinsicht eine eiskalte Dusche. „Wenn es zu heiß wird, schadet das dem Geschäft, denn dann suchen die Leute lieber den Schatten und essen weniger Eis“, sagt Alfredo Bertazzoni. Das Eiscafé Bertazzoni hat über 100 Jahre Erfahrung mit dem Eisverkauf. Deswegen wisse man auch: „Am besten für den Verkauf sind etwa 25 bis 28 Grad.“ Dennoch, die Hitze am Wochenende wird sicher besser als das kalte Regenwetter der letzten Zeit. „Bei elf Grad isst der Schwabe kein Eis“, sagt Bertazzoni. Mehr produzieren müsse er für das heiße Wochenende jedoch nicht. Die rund 160 Sorten habe man parat. Am häufigsten würde jedoch immer noch Vanille, Schokolade, Erdbeere und Co geschleckt.