Das 24-Stunden-Rennen verlangte den Teilnehmern alles ab. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Etwa 550 Mountainbiker sind beim 24-Stunden-Festival in Stuttgart in die Pedale getreten. Das Gewitter am Sonntagmorgen hat das Rennen aber kurz gestoppt.

Stuttgart - Mit dem Gewitter am Sonntagmorgen hatte niemand gerechnet. Die Mountainbiker waren zu diesem Zeitpunkt schon fast 20 Stunden auf der Strecke. Die Veranstalter entschieden sich, das Rennen für anderthalb Stunden zu unterbrechen. Als der Himmel aufklarte, ging es für die Teilnehmer zurück auf den sieben Kilometer langen Rundkurs. „Es geht größtenteils über Asphalt, aber auch über Wiesen und Waldwege, durch Zelte und Lkw-Auflieger, die Messehalle 5, das Bosch-Parkhaus und über Hindernisse“, erklärte Stephan Salscheider von Skyder Sportpromotion, dem Veranstalter des 24-Stunden-Radrennens rund um die Messe.

Michael Kochendörfer gewinnt bei den Männern

Die Mountainbiker sind in Zweier, Vierer-, und Achterteams angetreten, einige hartgesottene Radler alleine. Mit 70 Runden hat Michael Kochendörfer unter den Solofahrern den ersten Platz geholt. „Die Hitze am Samstagmittag war schon brutal“, sagte Kochendörfer, der deutscher Meister und Europameister im 24-Stunden-Mountainbikerennen ist. Die Gewitterunterbrechung am Sonntag war für ihn allerdings keine willkommene Pause. „Der Körper kühlt ab, das bringt einen aus dem Tritt“, sagte der Radler aus Mosbach. Schnellste Frau unter den Alleinfahrenden war Heike Wolf aus Reichenbach. „Ich bin eher auf Durchhalten gefahren als auf Sieg. Erst, als ich merkte, dass ich eine Chance habe, habe ich Gas gegeben“, sagte Wolf. Sie schätzt, dass sie 22 der 24 Stunden auf dem Fahrrad gesessen hat.

Die meisten Runden des Wochenendes legte das Achterteam Focus Rapiro Racing zurück. Focus war neben der Firma Bosch auch Sponsor des Radrennens. „Es ist ein cooles Event mit Campingatmosphäre und tollen Aktionen. Und man treibt Sport dabei“, sagte Mike Kluge, der mit seinem Achterteam 85 Runden abgestrampelt hat. „Mountainbiken ist eine Leidenschaft. Wenn man einmal damit angefangen hat, will man nicht mehr aufhören“, sagte Jens Vögele. Der Chefredakteur des Mountainbike Magazins trat für die Focus Crew, die Werbeagentur von Focus, in die Pedale.

Nicht nur Profisportler waren am Start

Neben den Profisportlern traten auch zahlreiche Teilnehmer zum Spaß an, wie Manuel Pfister und Martin Müller. „Wir haben uns das Rennen letztes Jahr angeschaut und gesagt, nächstes Mal fahren wir mit“, sagte Pfister. Gestürzt sei keiner von ihnen, Müller habe lediglich einen schleichenden Platten gehabt. Michael Krölls aus Duisburg trat für das Team Pirate Mountainbike, einem Radsportverein aus Hamburg, an. Er ist die 24 Stunden alleine gefahren. „Ich habe versucht, gemütlich und gleichmäßig zu fahren und nachts auch mal zu schlafen“, sagte er über seine Taktik. 34 Runden habe er geschafft. „Danach ist man kaputt, aber froh, durchgehalten zu haben“, sagte Müller.