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Auswärtsstärke gezeigt: Dank eines schmeichelhaften 2:1-Sieges am zwölften Spieltag stellt der VfB Stuttgart den Anschluss an die internationalen Plätze wieder her.

Mönchengladbach - Der VfB Stuttgart hat seine Auswärtsstärke auch bei Borussia Mönchengladbach unter Beweis gestellt: Dank eines schmeichelhaften 2:1 (1:1)-Sieges am zwölften Spieltag der Fußball-Bundesliga stellte der VfB den Anschluss an die internationalen Plätze wieder her. Für die Schwaben war es bereits der dritte Dreier auf fremdem Platz, während die Borussia nach zuletzt drei Pflichtspielen ohne Niederlage im direkten Duell der Europa-League-Teilnehmer wieder einen Rückschlag hinnehmen musste.

Fünf Tage vor den Gruppenspielen im Europapokal gegen AEL Limassol (Gladbach) und bei Steaua Bukarest (Stuttgart) brachte Martin Stranzl die Borussia früh in Führung (7.). Der VfB glich durch Martin Harnik aus (8.), ehe Roel Brouwers ein unglückliches Eigentor unterlief (72.). Der VfB schaffte mit nunmehr 16 Punkten den Anschluss an das obere Mittelfeld, die punktgleiche Borussia tritt hingegen weiter auf der Stelle.

Gladbachs Trainer Lucien Favre vertraute der Mannschaft, die zuletzt 4:2 bei der SpVgg Greuther Fürth gewonnen hatte. Sein Gegenüber Bruno Labbadia tauschte sein Team im Gegensatz zum 2:4 gegen Hannover gleich auf drei Positionen. Für Georg Niedermeier (Grippe), Arthur Boka und Raphael Holzhauser rückten Maza, Cristian Molinaro und William Kvist in der Anfangsformation. Während Favre im Vorfeld vor allem vor der Auswärtsstärke des VfB warnte, lobte Labbadia die Defensivqualitäten der Borussia.

Stranzl trifft aus der Distanz

Die suchte vor 52.120 Zuschauern im Borussia-Park allerdings von Beginn an den Weg nach vorne. Gladbach verzichtete auf ein langes Abtasten, sondern spielte in der Offensive schnörkellos. Und die Borussia belohnte sich mit der Führung. Nach einem Eckball landete der Ball bei Stranzl, der aus über 20 Metern nicht lange fackelte. Sein Schuss drehte sich unhaltbar für VfB-Torhüter Sven Ulreich in die rechte Ecke (7.).

Die Antwort der Schwaben ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Nach einer Molinaro-Flanke setzte sich Martin Harnik im Luftduell mit Oscar Wendt durch und traf per Kopf zum 1:1 (8.). Gladbach hatte danach sichtlich Probleme, den Ausgleich wegzustecken. Im Spiel nach vorne schlichen sich nun mehr und mehr wieder die von Favre zuletzt kritisierten „unnötigen Ballverluste“ ein. Stuttgart lauerte auf Konter, blieb bei den Angriffsbemühungen aber weitgehend ungefährlich. In der Defensive ließ der VfB wenig zu, stand sicher und machte die Räume eng.

Warten auf den „Lucky Punch“

Deshalb versuchte es die Borussia in der Folgezeit vermehrt aus der Distanz, doch sowohl Juan Arango (22.) als auch Mike Hanke (25.) scheiterten an Ulreich. Kurz vor dem Pausenpfiff war der VfB-Keeper bei einem Stranzl-Schuss erneut auf dem Posten (43.). „An dem Gegentor haben wir etwas zu kauen gehabt. Beide Mannschaften warten auf den 'Lucky Punch'. Wir wollen Standards haben, da sind wir momentan sehr stark“, sagte Gladbachs Manager Max Eberl in der Pause beim Pay-TV-Sender Sky.

Akzente setzte aber erst einmal der VfB. Der eingewechselte Roel Brouwers klärte in der 48. Minute nach einem Kopfball von Christian Gentner für seinen geschlagenen Torhüter Marc-Andre ter Stegen auf der Linie. Gladbach blieb bemüht, aber glücklos. Ganz im Gegensatz zum VfB, denn Stuttgarts Führung resultierte aus einem Eigentor. Brouwers fälschte eine Flanke von Kuzmanovic unhaltbar für ter Stegen ins eigene Tor ab (72.). Gladbach war in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, der Treffer wollte jedoch nicht mehr fallen