Zalando hat seinen Umsatz verglichen mit 2015 um 23 Prozent gesteigert. Foto: dpa

Dem Online-Modehändler laufen die Kunden weiterhin zu. Das treibt den Jahresumsatz auf mehr als 3,6 Milliarden Euro. Um dem Konkurrenten Amazon zu trotzen und Marktanteile zu gewinnen, nimmt Zalando auch Gewinn-Einbußen in Kauf.

Berlin - Hohe Investitionen haben beim Online-Modehändler Zalando trotz starken Wachstums den Gewinn im vergangenen Jahr stagnieren lassen. Der Konzern mit Sitz in Berlin will 2017 mehr als 2000 neue Arbeitsplätze schaffen, wie er am Mittwoch ankündigte.

Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz verglichen mit 2015 um 23 Prozent auf 3,64 Milliarden Euro. In diesem Jahr soll es ein Plus von 20 bis 25 Prozent ein. Der Nettogewinn lag 2016 bei 120,5 Millionen Euro, eine Million Euro weniger als im Jahr zuvor.

Zalando wolle seine Strategie beibehalten, sagte Co-Vorstandschef Rubin Ritter in Berlin. „Wir investieren, um schnell zu wachsen.“ Ohne Unternehmenszukäufe seien im vorigen Jahr 181,7 Millionen Euro investiert worden. In diesem Jahr sollen es rund 200 Millionen sein. So werden Logistikstandorte in Frankreich, Schweden und Polen erweitert.

Hohes Wachstumstempo drückt wohl auf Gewinnmarge

Das hohe Wachstumstempo wird aber voraussichtlich auf die Gewinnmarge drücken. Sie lag 2016 bei 5,9 Prozent - bezogen auf den Anteil des bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) vom Umsatz. Dieses Ebit verdoppelte sich auf 216,3 Millionen Euro. Für 2017 erwartet Zalando eine Marge von 5 bis 6 Prozent. Die Profitabilität bleibe damit hoch, bemerkte Ritter dazu. Der Aktienkurs des MDax-Konzerns gab am Morgen rund 5 Prozent nach, machte später aber einen Teil davon wieder gut.

Trotz des verstärkten Einstiegs des Konkurrenten Amazons ins Modegeschäft sieht Ritter „noch immer eine Menge Gelegenheiten zu wachsen“. Ziel sei es, den eigenen Marktanteil weiterhin zu erhöhen. Zalando hatte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 20 Millionen Kunden, was einem Plus von 11 Prozent innerhalb eines Jahres entspricht.

Anfang der Woche hatte Zalando die Übernahme von Kickz vereinbart, einem auf Basketball spezialisierten Einzelhändler mit Sitz in München. Der Kaufpreis blieb vertraulich. Die Transaktion soll bis zur Jahresmitte vollzogen werden.