Der Stöckachplatz soll möglichst rasch schöner werden. Foto: Achim Zweygarth

Der Stöckachplatz soll im Rahmen des Sanierungsgebiets Stöckach möglichst rasch umgestaltet werden. Dafür will die Stadt jetzt 18 Planungs- und Architekturbüros zu einem städtebaulichen Wettbewerb einladen.

S-Ost - Das Sanierungsgebiet Stuttgart 29 – Teilbereich Stöckach – beschäftigt die Anwohner, die Kommunalpolitiker und die Stadtplaner nun schon seit vielen Monaten. Große Veränderungen sind bis jetzt aber noch nicht zu sehen. Das will Martin Holch vom Stadtplanungsamt so schnell wie möglich ändern – und zwar am liebsten am Stöckachplatz. Dafür und für die Bebauung des angrenzenden Grundstücks der ehemaligen Hauswirtschaftlichen Schule wird jetzt ein sogenannter nichtoffener städtebaulicher Ideenwettbewerb europaweit ausgeschrieben. 18 Architektur- und Ingenieurbüros sollen Entwürfe für eine Umgestaltung des Stöckachplatzes einreichen, damit dieser vom Verkehr befreit wird, es wieder Spaß macht, sich dort aufzuhalten, und der Platz ein echter Mittelpunkt des Stadtteils Stöckach werden kann.

Öffentlicher Workshop geplant

Auch bei diesem Wettbewerb will das Stadtplanungsamt neue Wege bei der Bürgerbeteiligung beschreiten. So soll es voraussichtlich im Herbst, wenn feststeht, welche Büros tatsächlich teilnehmen, einen öffentlichen Workshop geben, in dem die Bürger den Architekten ihre Wünsche und Vorstellungen selbst mitteilen können. Diese Anregungen sollen die Architekturbüros dann in ihre Entwürfe aufnehmen. Erst anschließend nimmt der Wettbewerb seinen üblichen Verlauf und das Preisgericht entscheidet über die dann anonymisierten Entwürfe. Am 27. Februar 2015 will das Preisgericht den Siegerentwurf küren. Dieser soll dann möglichst zeitnah auch realisiert werden, und zwar unabhängig von der Bebauung des bisherigen Schulareals.

Das hintere Gebäude bleibt erhalten

Bei der Vorbereitung des städtebaulichen Ideenwettbewerbs war auf Wunsch der Bürger und des Bezirksbeirats zunächst von Fachleuten geprüft worden, ob die Gebäude der Hauswirtschaftlichen Schule nicht erhalten und umgebaut werden könnten. Die Untersuchung ergab, dass das voraussichtlich bis August 2016 noch schulisch genutzte Gebäude Hackstraße 2, also das große Betongebäude am Stöckachplatz, abgerissen und die Fläche neu bebaut werden sollte. Das dahinter und höher liegende Gebäude Werastraße 138, das inzwischen als Außenstelle des Zeppelin-Gymnasiums genutzt wird, soll dagegen erhalten bleiben. Gerade dieses Ergebnis der auf Wunsch der Bürger vorgenommenen Untersuchung bestärkt das Stadtplanungsamt darin, die Anwohner konsequent einzubinden. Holch sagte im Bezirksbeirat: „Wir brauchen Bürgerbeteiligung, weil sie unsere Arbeit besser macht!“

Zum Raumprogramm für einen Neubau gehören ein Supermarkt, eine Kindertagesstätte und Gemeinbedarfsflächen. Die Entwürfe dafür sollen „funktional und gestalterisch mit der vorgeschlagenen Platzgestaltung harmonieren“.