VfB-Torschütze Daniel Ginczek nach Abpfiff – sein Tor reichte nicht für einen Punkt beim FC Augsburg. Foto: Bongarts

Mit der 1:2 Niederlage gegen Augsburg bleibt der VfB Stuttgart auf dem 17. Tabellenplatz und hat einen Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz. Das Stuttgarter Tor erzielte einmal mehr Daniel Ginczek.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat sein Auswärtsspiel am 29. Spieltag beim FC Augsburg mit 1:2 (1:1) verloren. Die Stevens-Elf bleibt damit auf dem 17. Tabellenplatz und hat einen Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz. Das Stuttgarter Tor erzielte Daniel Ginczek, für Augsburg trafen Tobias Werner und Raul Bobadilla.

Die gastgebenden Fuggerstädter begannen die Partie vor 30660 Zuschauern energisch und dominant. Man merkte der Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl an, dass sie aus den eher mäßigen Auftritten der vergangenen Wochen ihre Lehren gezogen hatte und vor dem eigenen Publikum etwas gut machen wollte. Die schwungvolle Startphase mündete bereits in der 7. Minute in der frühen Führung. Nach einem langen Ball auf Stürmer Raoul Bobadilla musste VfB-Keeper Sven Ulreich aus seinem Kasten eilen und an der Strafraumkante Kopf und Kragen riskieren. Sein Kopfball landete direkt bei Alexander Esswein, der sofort auf das verwaiste Tor schoss. Augsburgs Tobias Werner spritzte gedankenschnell in die Flugbahn des Balles – und lenkte die Kugel zum 1:0 ins Netz. Stuttgarts Matchplan, kompakt aufzutreten und auf ihre Chancen zu warten, war damit früh über den Haufen geworfen.

Daniel Ginczek egalisiert die frühe Führung

Die Elf von Huub Stevens musste jetzt aus ihrer Lauerhaltung kommen und mehr für das Spiel tun. Vorerst benötigte die Mannschaft jedoch einige Minuten, um sich vom Schock des Gegentores zu erholen. Nach etwa 15 Minuten zog der VfB deutlich an. Erst hatte der durchgebrochene Filip Kostic eine erste Abschlusschance, die FCA-Keeper Marwin Hitz aber klären konnte (21.). Keine 60 Sekunden später fiel der Ausgleich. Nach einem Foul im Mittelfeld machte Alexandru Maxim das Spiel schnell, schickte Kostic auf die Reise und der bediente den mitgelaufenen Daniel Ginczek mit einem perfekt getimten Ball – 1:1! Es war bereits Ginczeks bereits fünfter Treffer in den letzten vier Partien.

Der VfB zeigte sich nach dem Ausgleich sehr griffig und wurde von Minute zu Minute mutiger. Die wichtigen Zweikämpfe wurden gewonnen und dank schnellem Umschaltspiel sah sich Augsburg zunehmend in die Defensive gezwungen. Vor allem der kaum zu stoppende Kostic machte über den linken Flügel mächtig Betrieb. Beinahe wäre dem 1:1 ein weiterer Treffer gefolgt, doch zuerst verpasste Kapitän Christian Gentner eine Hereingabe von Kostic, dann vergab der völlig frei stehende Georg Niedermeier eine Kopfballchance nach Ecke des Serben (30.).

In der Schlussphase der ersten Halbzeit kam sie dann, die große Chance auf die die mittlerweile verdiente Führung. Wieder schaltete das Stuttgarter Mittelfeld blitzschnell um, über außen wurde der Angriff nach vorne getragen und die scharfe Hereingabe von Florian Klein brachte Ginczek zentral auf das Tor – Hitz hielt mit einer Glanztat das Remis für seine Farben fest (41.). Auch wenig später zeigte er nach einem Außenrist-Schlenzer von Serey Dié seine Klasse und so ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.

Nach der Pause versuchte der VfB nachzulegen. Die Mannschaft suchte sofort den direkten Weg zum Tor. Erst verpasste Maxim eine Ginczek-Flanke, kurz danach zog Gentner einen Schuss aus der Drehung auf das Tor und wiederum nur wenige Sekunden später musste Hitz nach einem Kracher von Kostic seine ganze Klasse aufbieten. Von den Hausherren kam nach der Pause wenig und so zog Stuttgart das Spiel vollends an sich. Der FCA hatte wenig entgegenzusetzen. Der VfB zeigte sich gedankenschnell und zielstrebig, verpasste es jedoch, die Überlegenheit auch in Tore umzumünzen.

Augsburg legt nach

Nach gut einer Stunde hatten sich die Mannschaften mit der Situation angefreundet und streckenweise hatte man den Eindruck, dass beide Teams ganz gut mit dem einen Punkt leben könnten. Da der VfB es verpasste den Sack zuzumachen, wurde Augsburg wieder etwas frecher, die Partie gestaltete sich wieder offen. Das Spiel ging nun in die Schlussphase. Beim FCA kam der erfahrene Hamit Altintop für Pierre-Emil Höjbjerg und der brachte endgültig die Struktur zurück ins Spiel der Weinzierl-Elf. Wenig später ging Augsburg erneut in Führung.

Nach einem Distanzschuss lenkte VfB-Keeper Ulreich den Ball zur Seite weg, Markus Feulner setzte nach und legte nach innen – dort legte Werner auf Bobadilla auf – 2:1 (74.). Huub Stevens reagierte und brachte erst Timo Werner für Daniel Schwaab (76.), dann Vedad Ibisevic für Dié (83.), beide sollten noch einmal Schwung in die lahmende Offensive bringen. Doch der Schachzug ging nicht auf. Im Gegenteil, hätte der FCA in der dramatischen Schlussphase nicht noch drei hochkarätige Kontermöglichkeiten liegen lassen, wäre das Ergebnis noch schlechter für den VfB ausgefallen.

So meldete sich Augsburg eindrucksvoll im Kampf um die Europaleague-Plätze zurück, der VfB kann immerhin einen über weiter Strecken kämpferisch und spielerisch ordentlichen Auftritt für sich verbuchen.