Der VfB Stuttgart ist mit einem 1:1 in Gladbach in die neue Saison gestartet. Bilder vom Spiel gibt es in unserer Fotostrecke. Foto: dpa

Der VfB Stuttgart ist mit einem 1:1 in Gladbach in die neue Saison gestartet. Dabei hatten die Schwaben die drei Punkte durch das Tor von Maxim (51.) schon fast in der Tasche. Doch in der 90. Minute glich Kramer für die Fohlen aus.  

Der VfB Stuttgart ist mit einem 1:1 bei Borussia Mönchengladbach in die neue Saison gestartet. Dabei hatten die Schwaben die drei Punkte durch das Tor von Maxim (51.) schon fast in der Tasche. Doch in der 90. Minute glich Kramer für die Fohlen aus.

Mönchengladbach - Weltmeister Christoph Kramer hat Armin Veh ein perfektes Bundesliga-Comeback auf der Trainerbank des VfB Stuttgart verdorben. Der eingewechselte Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach sorgte am Sonntag in der 90. Minute für den späten 1:1 (0:0)-Ausgleich. In einer insgesamt mauen Fußball-Partie vor 50 203 Zuschauer erzielte Alexandru Maxim (51. Minute) die Führung für den VfB, der mit dem Meistercoach von 2007 nach dem Aus im Pokal aber zumindest eine Mini-Startkrise verhinderte. 

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Die Gladbacher warten weiter seit mehr als neun Jahren auf den ersten Heimsieg gegen ihren Angstgegner, der seinerseits seit vergangenem November nicht auswärts gewinnen konnte. „Wenn man so spät das 1:1 bekommt, ist man natürlich ein bisschen traurig. Aber es ist auch verdient gewesen“, erklärte Veh. „Wir haben ohne Tempo, ohne Impuls nach vorne gespielt“, kritisierte Borussen-Coach Lucien Favre, der aber zumindest mit dem Punkt zufrieden war. „Es ist eine enorme Erleichterung, dass wir noch ausgeglichen haben.“

Der Schweizer leistete sich den Luxus, zu Beginn noch auf den insgesamt neunten Weltmeister des Teams vom Niederrhein zu verzichten: Kramer wurde vor dem Anpfiff auf dem Rasen geehrt und von den Fans mit Sprechchören gefeiert. Nach der Einwechslung in der 73. Minute sorgte der 23-Jährige mit seiner ersten Aktion sofort für Gefahr: Den feinen Lupfer donnerte Neuzugang Thorgan Hazard aber nur an den Pfosten. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit traf Kramer dann selbst per Flachschuss. „Es war schön, wieder auf dem Platz zu stehen. Ich habe mich wohlgefühlt“, erklärte Kramer sechs Wochen nach dem WM-Finale von Rio de Janeiro. Sein Tor sei auch ein wenig Glück gewesen, gab er zu: „Ich wollte schon irgendwo links schießen, aber wo er reingeht, ist auch Zufall.“

Gentner trieb das VfB-Angriffsspiel voran

In einem lange mäßigen Spiel hatten die Heimfans wenig Grund zur Freude: Stuttgart kontrollierte die Partie in der ersten Halbzeit - bezeichnend, dass Gladbach im Borussia-Park nur vereinzelt durch Konter gefährlich wurde. Nach einem schnellen Vorstoß über den früheren Stuttgarter Ibrahima Traoré rettete VfB-Innenverteidiger Daniel Schwaab in höchster Not vor Branimir Hrgota (20.). Der Schwede konnte jedoch nicht an die Leistung beim 3:2 im Hinspiel der Europa-League-Playoffs bei Sarajevo, als er einen Doppelpack erzielte, anknüpfen. Trotz der optimalen Ausgangsposition muss die Borussia am Donnerstag im zweiten Duell mit den Bosniern offensiv zwingender auftreten.

Die Schwaben zeigten hingegen erste Ansätze der von Veh geforderten Kompaktheit. „Wir müssen eine richtige Mannschaft werden“, gab der Coach für seinen ersten Einsatz als Bundesliga-Trainer des VfB nach fünf Jahren und neun Monaten aus. Trotz des 0:2 in der ersten Runde des DFB-Pokals beim VfL Bochum veränderte Veh vor den Augen seines Vorgängers Huub Stevens die Mannschaft nur auf einer Position: Für Neuzugang Filip Kostic rückte Maxim ins Mittelfeld.

Vor allem Christian Gentner als flexibler Sechser und Gotoku Sakai über die linke Seite trieben das Angriffsspiel voran, ohne jedoch besondere Gefahr zu entwickeln. Vor dem vermeintlichen Führungstreffer des VfB pfiff Schiedsrichter Christian Dingert ein Foul von Vedad Ibisevic an Tony Jantschke (32.) ab.

Gladbach kam schwungvoller aus der Pause, für die bislang größte Chance brauchte es aber eine Stuttgarter Fehlerkette: Zunächst grätschte Antonio Rüdiger unglücklich zum Gegner, die Flanke von Havard Nordtveit bekam VfB-Keeper Sven Ulreich nicht zu greifen. Doch Hrgota stolperte die Hereingabe aus spitzem Winkel am leeren Tor vorbei (47.). Nur wenig später schockte jedoch Maxim die Borussia: Gentner spitzelte den Ball in den Strafraum, der Rumäne ließ dem zuletzt häufig unglücklichen neuen Schlussmann Yann Sommer aus fünf Metern keine Abwehrchance. Erst Kramer sorgte am Ende für die erhoffte Wende.

Mit dieser Auftstellung spielte der VfB Stuttgart: Ulreich - Klein , Schwaab , Rüdiger , G. Sakai - Oriol Romeu , Gentner - Harnik (90. Leitner) , Didavi (71. Gruezo) , Maxim (79. Kostic) - Ibisevic