Roger Federer wird in Stuttgart antreten. Foto: dpa

Nach seiner Verletzungspause während der French Open ist Tennis-Star Roger Federer offenbar wieder fit. Seinem Start auf dem Weissenhof in Stuttgart steht nichts mehr entgegen.

Stuttgart - Die Premiere von Rasenkönig Roger Federer beim 100. Weissenhofturnier in Stuttgart ist gesichert. „Nach meinen Informationen ist Roger topfit und trainiert in der Schweiz“, bestätigte Turnierdirektor Edwin Weindorfer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz am Stuttgarter Fernsehturm den Start des siebenmaligen Schweizer Wimbledon-Gewinners beim „MercedesCup“ in der kommenden Woche. „Federer wird am Sonntag hier eine erste Trainingseinheit absolvieren.“

Nach Federers verletzungsbedingter Absage bei den French Open waren Zweifel aufgekommen, ob der Tennis-Star bei der mit 675 645 Euro dotierten Rasenveranstaltung aufschlagen kann. Dies scheint nun garantiert. Weindorfer erklärte nur leicht einschränkend, ob der Turnierfavorit „zu 100, 97 oder 95 Prozent fit ist, kann ich nicht beantworten“.

Kohlschreiber hofft auf „tolle Woche“

Keinerlei gesundheitliche Probleme schränken den in Paris schon in der ersten Runde gescheiterten Philipp Kohlschreiber ein. Die deutsche Nummer 1 hofft „auf eine tolle Woche“. Insgesamt sei er mit seiner bisherigen Bilanz in Stuttgart zufrieden. 2013 verlor der Augsburger bei seiner bislang einzigen Endspielteilnahme auf dem Weissenhof, damals noch auf Sand. Im Vorjahr schied Kohlschreiber im Viertelfinale aus.

„Es ist ein unglaublich starkes Teilnehmerfeld“, sagte der Weltranglisten-26. „Aber natürlich habe ich die Ambition, dass ich mit der Titelvergabe etwas zu tun haben will.“ Kohlschreiber wünscht sich wenigstens den Einzug ins Halbfinale: „Vielleicht erreiche ich das Wochenende.“

Stuttgart sei „ein sehr, sehr wichtiges Turnier“ für ihn, betonte der an Nummer sieben gesetzte Kohlschreiber. Sein persönliches Ziel sei es, alle deutschen Events einmal zu gewinnen. Fünf seiner insgesamt sieben Siege auf der ATP-Tour glückten ihm hierzulande: drei in München, je einer in Düsseldorf und Halle. Hamburg und eben Stuttgart fehlen noch in „Kohlis“ Sammlung. Die deutschen Turniere hätten ihm auch immer geholfen, seine Ranglistenposition zu verbessern.

Verhandlungen mit Zverev scheiterten

Derzeit ist Kohlschreiber noch der einzige Deutsche im Hauptfeld. Verhandlungen mit Top-Talent Alexander Zverev scheiterten aus finanziellen Gründen. „Wir haben ihm ein sehr faires Angebot gemacht“, versicherte Weindorfer. Dieses habe Zverev abgelehnt, der hier in den beiden Jahren zuvor dank Wildcards antreten durfte. „Ich bin ein bisschen enttäuscht“, räumte der Turnierdirektor ein. „Es wäre schön gewesen, wenn Sascha gespielt hätte. Aber wir haben finanzielle Grenzen.“ Vielleicht komme Zverev nächstes Jahr wieder.

Kohlschreiber wird auf dem Weissenhof aber nicht der einzige Deutsche bleiben. Mindestens eine Wildcard soll an einen deutschen Spieler vergeben werden. Zudem verwies Weindorfer darauf, dass einige auch über die Qualifikation an diesem Wochenende den Einzug in das 28er-Feld schaffen könnten. Die erste Wildcard ging an Juan Martin del Potro. Der Argentinier feierte seinen ersten von 18 Turniererfolgen 2008 auf dem Weissenhof.