Die Martinskantorei und Leonhard Völlm laden zum Adventskonzert ein. Foto: Annette Bay

Die Martinskantorei und der Kirchenmusiker Leonhard Völlm laden zum Adventskonzert ein.

Möhringen - Leonhard Völlm ist mehr als zufrieden: „Das klangliche Ergebnis ist herrlich, die historischen Instrumente mischen sich wunderbar mit der menschlichen Stimme“, sagt der Kantor und Organist der evangelischen Kirchengemeinde Möhringen. Die Rede ist vom diesjährigen Adventskonzert. Zu diesem lädt die Martinskantorei am Sonntag, 4. Dezember, ein. Der Abend steht unter der Überschrift „In dulci jubilo“, was übersetzt bedeutet „in süßer Freude“. Es ist eine historische Vesper im Stil der Praetoriuszeit. Diese Epoche vom Übergang der Renaissance zur Barockzeit ist benannt nach dem deutschen Komponisten und Gelehrten Michael Praetorius.

Am Sonntag stehen drei seiner Choralkonzerte auf dem Programm. Neben „In dulci jubilo“ sind das „Nun komm, der Heiden Heiland“ und „Puer natus in Bethlehem“ (übersetzt: „Ein Kind geboren zu Bethlehem“). Darüber hinaus präsentieren Völlm und seine Mitstreiter die Motette „Magnificat“ des polnischen Komponisten Mikolaj Zielenski.

Hochkarätige Besetzung

Auf der Bühne stehen neben den 100 Sängern der Martinskantorei als Solisten Gerlinde Sämann (Sopran), Nele Gramß (Sopran), Kai Wessel (Altus), Hermann Oswald (Tenor) und Wolf-Matthias Friedrich (Bass). Das Ensemble Ecco la musica spielt auf historischen Instrumenten. „Die Besetzung ist absolut hochkarätig. Die Musiker und Sänger sind bestens vertraut mit der Musik und der Spieltechnik der historischen Instrumente“, sagt Völlm. Das sei wichtig. „Denn wenn die historischen Instrumente nicht virtuos beherrscht werden, wird das Ergebnis schnell nicht nur unangenehm zu hören, sondern richtig peinlich. Moderne Instrumente verzeihen da ein wenig mehr. Deswegen wurden sie ja entwickelt“, erklärt der Möhringer Kantor.

Immer wieder ist er für die Kantorei auf der Suche nach Herausforderungen, die sich auch abseits des regulären Repertoires bewegen. „Im Stuttgarter Raum ist es meiner Meinung nach wichtig, auch etwas speziellere Programme anzubieten, und das auf möglichst hohem Niveau“, sagt Völlm. Im vergangenen Jahr hatten er und die Kantorei für die Adventszeit Völlms eigenes Stück „Wandel der Zeit“ einstudiert. Es war eine Uraufführung. „Die Tatsache, dass die Kantorei bei der Aufführung des modernen Werkes so eine gute Figur gemacht hat, hat mich zum diesjährigen Programm ermutigt“, sagt der Kantor. Denn die Stücke der Praetoriuszeit sind anspruchsvoll, vor allem wegen ihrer altertümlichen Notation. „Am besten ist es, man singt das auswendig. Der Chor muss sich klanglich in ein insgesamt bis zu 20 stimmiges Ensemble einfügen“, sagt Völlm.

Im April steht Bach auf dem Plan

Seit vielen Monaten arbeitet Völlm mit der Kantorei an den drei Choralkonzerten. Parallel dazu studieren sie die Johannespassion von Johann Sebastian Bach ein. Deren Aufführung ist im April. Das Konzert am Sonntag, 4. Dezember, beginnt um 19 Uhr in der Martinskirche am Oberdorfplatz 1.