Foto: Beytekin

Montagsdemo, die 100.: Dahlbender glaubt, dass die S-21-Gegner die Volksabstimmung gewinnen.

Stuttgart - Die letzte Montagsdemonstration vor der Volksabstimmung am 27. November wurde zu einer der größten in ihrer Geschichte: Nach Angaben der Veranstalter versammelten sich vor dem Nordausgang des Hauptbahnhofs rund 12.000 Demonstranten, die Polizei sprach von 5000 Teilnehmern.

Bei der 100. Montagskundgebung gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 rief die Sprecherin des landesweiten Aktionsbündnisses, Brigitte Dahlbender, zum "Endspurt gegen die unsäglichen Aussagen der Projektbefürworter" auf. Dahlbender bezeichnete die von Bahn-Chef Rüdiger Grube genannten Ausstiegskosten von 1,5 Milliarden Euro als "Kostenlüge". Zudem komme die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm auch ohne Tiefbahnhof: "Die Entscheidung über den Bau der Neubaustrecke trifft der Bundestag und nicht der Bahn-Chef." Dahlbender zeigte sich überzeugt, die Volksabstimmung zu gewinnen.

Auch eine 101. Demonstration nach der Volksabstimmung ist geplant

Schauspieler Walter Sittler verlas ein Grußwort seiner Wiener Kollegin Erika Pluhar. Diese sprach den S-21-Gegnern weiter Mut im Widerstand zu. Nach der Kundgebung zogen Tausende zu einem abschließenden Schwabenstreich zum Schlossplatz.

Am Morgen hatten drei von 16 Gegnern des Bahnprojekts S 21 gegen 7 Uhr Baufahrzeuge blockiert, die auf das Gelände der Grundwasseranlage fahren wollten. Die Polizei führte das Trio weg.

Laut dem Aktionsbündnis gegen „Stuttgart 21“ ist auch eine 101. Montagsdemonstration (28. November) geplant. Bei der Veranstaltung am Tag nach der Volksabstimmung solle das Ergebnis des Votums bewertet und kommentiert werden. Wie es danach mit dem Widerstand gegen das Milliardenprojekt weiter gehe, hänge vom Ergebnis der Abstimmung ab.