Enttäuschte Stuttgarter, jubelnde Kölner: Der VfB Stuttgart verliert 0:2 gegen den Aufsteiger. Foto: dpa

Köln bleibt der Angstgegner: Der VfB Stuttgart verliert im eigenen Stadion gegen den Aufsteiger. Osako und Uja versenken den Ball im Tor von Sven Ulreich. Zum Schluss ertönen Pfiffe in der Mercedes-Benz-Arena.

Köln bleibt der Angstgegner: Der VfB Stuttgart verliert im eigenen Stadion gegen den Aufsteiger. Osako und Uja versenken den Ball im Tor von Sven Ulreich. Zum Schluss ertönen Pfiffe in der Mercedes-Benz-Arena.

Stuttgart - Unmittelbar nach der verpatzten ersten Heimparty des VfB Stuttgart schritt Trainer-Rückkehrer Armin Veh schnurstracks in die Katakomben. Der 1. FC Köln genoss nach dem ersten Saisondreier hingegen auf dem Rasen den Jubel seiner Fans. Der eiskalte Aufsteiger feierte am Samstag beim 2:0 (2:0) einen Überraschungscoup und versetzte den ideenlosen Schwaben schon am 2. Spieltag in der Fußball-Bundesliga einen empfindlichen Stimmungsdämpfer.

Siehe auch: Die Karawane Cannstatt 2014

„Wir sind natürlich überhaupt nicht zufrieden“, resümierte Veh. „Ich sehe durchaus Qualität, aber auch vieles, was wir noch verbessern müssen.“ Mittelfeldspieler Martin Harnik fand drastischere Worte. „Das war ernüchternd. Die Situation ist frustrierend“, bilanzierte der Österreicher.

Die Stimmung bei den Kölnern hingegen war gelöst. „Wir sind sehr, sehr zufrieden mit dem, was die Jungs abgeliefert haben“, resümierte Coach Peter Stöger.

So spielten die anderen Bundesligisten

Vor 55.000 Zuschauern schockten Yuya Osako (22. Minute) mit seinem ersten Bundesligator und Anthony Ujah (33.) nach einem dicken Patzer von Jung-Nationalspieler Antonio Rüdiger die Hausherren. Während der noch sieglose VfB nach der Länderspielpause bei Branchenprimus FC Bayern München einen Fehlstart abwenden will, kann die forsche Truppe von Trainer Stöger beruhigt zum Neuling SC Paderborn reisen.

Veh ging nach eigener Aussage mit „gemischten Gefühlen“ in sein emotionales Wiedersehen mit den heimischen Fans. Letztmals hatte er am 15. November 2008 die Schwaben in der Bundesliga zu Hause betreut.

Sakai muss nach neun Minuten klären

Der Atem dürfte dem Rückkehrer gleich in der 9. Minute gestockt haben, als Gotoku Sakai nach einer Kölner Ecke auf der Linie retten musste. Der VfB agierte beherzt, doch viele Diagonalbälle erwiesen sich als mangelhafte spielerische Lösung. Die Rheinländer hielten mutig dagegen und waren ein zweikampfstarker Kontrahent.

Für einen ersten schwäbischen Dämpfer sorgte Osako, der von einer langen Fehlerkette in der Deckung des Meisters von 2007 profitierte. Nach einer Flanke von FC-Kapitän Miso Brecko konnte Sven Ulreich in seinem 150. Bundesligaspiel einen missglückten Befreiungsschlag von Daniel Schwaab noch abwehren, doch der Japaner war zur Stelle.

Elf Minuten später dann der nächste Schock. Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw unterlief ausgerechnet dem wieder für die DFB-Elf nominierten Rüdiger ein peinlicher Fehler. Seinen misslungenen Kopfball nahm Kölns Stürmer Ujah dankbar als Vorlage auf und sorgte aus 17 Metern für die komfortable Führung.

Pfiffe schallen durch Mercedes-Benz-Arena

Hatten Teile der Stuttgarter Fans zum Anpfiff noch stolz ein riesiges Banner mit dem Vereinswappen entrollt, hagelte es nun für die ideenlose VfB-Truppe Pfiffe. Stögers Elf hingegen durfte nach den ersten 45 Minuten zufrieden mit sich sein, so sicher wie sie sich in der Deckung und eiskalt im Abschluss präsentierte.

Mit Youngster Timo Werner auf der linken Seite anstelle von Harnik wollte Veh das statische Spiel des Fast-Absteigers der vergangenen Saison beleben - doch zündende Ideen blieben Mangelware. Stattdessen musste der Coach - mal an der Seitenlinie gestikulierend, mal mit beiden Händen in den Hosentaschen - einen willigen, jedoch inspirationsfreien Auftritt seines Team mitverfolgen.

Für etwas Gefahr sorgte Daniel Didavi (63.) mit einem Heber. Daniel Halfar (76.) verpasste später den nächsten Tiefschlag für den blassen VfB Stuttgart. Christian Gentner (90.+1) scheiterte kurz vor Abpfiff für die Schwaben. „Das war bitter“, konstatierte der Stuttgarter Kapitän. „Wir sind von diesen drei Punkten fest ausgegangen.“