Mönchengladbachs Ibrahima Traoré (rechts) schlägt nach einer vergebenen Chance die Hände über dem Kopf zusammen. Foto: dpa

Frankfurts Abwehr ist zwar gut beschäftigt, aber die Gladbacher bekommen den Ball einfach nicht ins Tor: Die Borussia musste im Rennen um die Champions-League-Quali einen Rückschlag hinnehmen.

Frankfurt/Main - Für Borussia Mönchengladbach wird es im Rennen um die direkte Champions-League-Qualifikation wieder enger. Zum Auftakt des 29. Spieltags der Fußball-Bundesliga musste sich der Tabellendritte am Freitagabend mit einem 0:0 bei Eintracht Frankfurt begnügen.

Damit könnte Verfolger Bayer Leverkusen am Samstag mit einem Heimsieg gegen Hannover 96 an den Gladbachern vorbeiziehen. Die Gäste erwischten vor 51 500 Zuschauern zwar den besseren Start, machten aber zu wenig aus ihren Möglichkeiten. Nach der Pause waren die Hessen das stärkere Team, patzten aber ebenfalls im Abschluss. Die Eintracht bleibt damit Tabellenachter. Beim Tabellen-Achten sahen Anderson und Bastian Oczipka jeweils ihre fünfte Gelbe Karte und müssen am kommenden Wochenende bei Borussia Dortmund pausieren.

Hazard vergibt Chance in der Nachspielzeit

"Mit dem 0:0 können wir gut leben. Wir hätten natürlich auch gerne gewonnen, wenn es in der letzten Minute geklappt hätte", sagte Gladbachs Abwehrspieler Roel Brouwers mit Blick auf die Riesenchance von Thorgan Hazard. der in der zweiten Minute der Nachspielzeit aus kurzer Distanz an Eintracht-Keeper Kevin Trapp scheiterte. "Wir hätten einigemal schneller spielen müssen, da hat bei den Pässen das Tempo gefehlt", monierte Coach Lucien Favre im TV-Sender Sky.

"Es war ein tolles Spiel. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt. Ich bin zufrieden mit der Einstellung und der Leistung. Was fehlt, sind nur die Tore", bilanzierte Eintracht-Coach Thomas Schaaf, der noch nie ein Bundesliga-Heimspiel gegen Gladbach verloren hat.

Die erste Chance einer lebhaften Partie besaßen die Hessen durch Haris Seferovic nach 30 Sekunden, danach übernahmen aber erst einmal die Gladbacher dank ihrer reiferen Spielanlage das Kommando. Ein schulmäßig vorgetragener Konter hätte schon in der 11. Minute zum 0:1 durch Patrick Herrmann führen müssen. Doch der beste Gladbacher Torschütze der Saison scheiterte mit seinem Volleyschuss nach Max Kruses Maßflanke an Eintracht-Keeper Kevin Trapp, im Nachsetzen hob Herrmann den Ball über die Latte.

Frankfurts Abwehr gut beschäftigt

Auch in der Folgezeit konnte sich die Frankfurter Abwehr über mangelnde Arbeit nicht beklagen, so als Fabian Johnson nach Doppelpass mit Oscar Wendt knapp am Tor vorbeischoss (22.). Allerdings unterliefen den Gästen vor allem in Gestalt von Granit Xhaka auch immer wieder leichte Fehler im Aufbau.

Als sich Alvaro Dominguez in der 34. Minute bei einer Flanke von Oczipka verschätzte, drohte den Gladbachern sogar der Rückstand, doch Torhüter Yann Sommer war beim Kopfball von Nelson Valdez auf dem Posten. Diese Möglichkeit ließ die zu Hause zum neunten Mal unbesiegte Schaaf-Elf im Spiel nach vorne noch entschlossener werden. Kurz vor der Pause verbuchte die Eintracht durch einen Kopfball von Alexander Madlung (42.) die nächste Chance.

"Das Unentschieden ist in Ordnung", konstatierte Max Eberl zur Halbzeit. Mit dem Beginn der zweiten 45 Minuten dürfte Gladbachs Sportdirektor nicht mehr zufrieden gewesen sein, denn mit deutlich mehr Biss nahm die Eintracht das Spiel nun in die Hand.

Die größte Chance zum Sieg für die Frankfurter vergab in der 70. Minute Stefan Aigner, der den Ball aus 10 Metern freistehend am Gladbacher Tor vorbeijagte. "Da hat das Quäntchen Glück gefehlt", sagte Aigner. Bei der Borussia lief dagegen im zweiten Durchgang nicht mehr allzu viel zusammen. Die Gäste schafften es nicht mehr, die Schnelligkeit von Herrmann und Johnson gewinnbringend einzusetzen. Eine ordentliche Partie lieferte Kruse, der sich oft zurückfallen ließ, um die Bälle zu verteilen.